Bei den von der DEKRA begleiteten Bauvorhaben zählten die Gutachter bei jedem mehr als 30 Mängel mit einem Schaden von durchschnittlich deutlich mehr als 10.000 Euro.
Diese Mängel entstanden trotz der Tatsache, dass Handwerker heutzutage deutlich präziser arbeiten, wenn ihnen bei der Ausführung auf die Finger geschaut wird.
Wie viele Fehler bei den hunderttausenden nicht überwachten Neubauten und Sanierungen gemacht werden und was ihre Beseitigung kostet ist statistisch nicht erfasst.
Gutachter haben festgestellt, dass lediglich etwa 40 Prozent der Fehler beim Hausbau durch fehlerhafte Planung, jedoch die Mehrzahl (60 Prozent) bei der Bauausführung gemacht werden.
Eine Binsenweisheit lautet: „Alles, was falsch gemacht werden kann, wird irgendwann auch falsch gemacht“. Der Großteil der Baumängel ist die Folge von „Pfusch am Bau“.
Hier eine Aufstellung der am häufigsten vorkommenden Fehler:
- eindringende Feuchtigkeit wegen mangelhafter Abdichtung
von Fundament und Keller
- Befall mit Schimmelpilzen, weil unfertige Bauteile bei
schlechtem Wetter nicht oder nur unzureichend geschützt
werden und der Bau später nicht richtig austrocknet
- zu geringe Raumhöhen vor allem in Dachgeschossen
- mangelnder Schallschutz durch Fehler beim Einbau von
Treppen, Trennwänden und Abwasserleitungen
- falsch eingebaute Fenster
- schlecht abgedichtete Fugen
Solche Fehler lassen sich nur verhindern oder wenigstens schnell beseitigen, wenn der Bauherr das Vorhaben sachkundig und aufmerksam begleitet oder die Bauüberwachung – aus der Architektenleistung herausnehmend (!) – fremd vergibt.
So ist wenigstens sicher gestellt, dass Planungsfehler nicht vom Planenden in Auftrag gegeben und deren zu Fehlern führende Ausführung auch noch von den eigentlichen Verursachern überwacht werden.
Die Weichen müssen schon gestellt werden, bevor es am Bau richtig losgeht!
Diese Artikelserie soll Hilfestellung bei Hausbau und Sanierung geben. In den kommenden Folgen werde ich folgende Punkte vorstellen:
- Bauvorhaben starten – habe ich den richtigen
Baupartner gewählt?
- Qualität sichern – ist der Baubegleitende ein
unabhängiger Fachmann?
- Tagebuch führen – wer führt das Bautagebuch?
- Baufortschritt – wie oft erfolgen Besprechungen?
- Disziplin bewahren – der Finanzplan und (teure)
Zusatzwünsche
- Bauabnahme – Tücken, Fehler und die Folgen
- Zahlungsplan – und wie Bauherren über den Tisch
gezogen werden
- Ansprüche gegen den Bauunternehmer – Geltendmachung und Durchsetzung
- Schutz für die Baustelle – welche Versicherungen sind (zwingend) notwendig